Where I Lived, And What I Lived For (2021)

Mit „Where I Lived, And What I Lived For“ erscheint 2021 mein mittlerweile siebtes Album. Ein Album, das nahtlos an den Vorgänger „Random Karma“ (2018) anknüpft und domestizierten Indie-/Alternative Rock bietet.

Zunächst einmal ist aber der Titel des Albums zu klären. „Where I Lived, And What I Lived For“ ist ein Kapitel aus dem berühmten Buch „Walden“ von Henry David Thoreau aus dem Jahr 1854, in dem er sein zeitweiliges Aussteigen aus der Zivilisation und sein Leben in der Natur beschreibt. Nicht als Flucht vor der Welt, sondern als Versuch einen alternativen, naturnahen Lebensstil zu verwirklichen. Im Kern ging es ihm wohl um die Frage, was ein Mensch wirklich zum Leben braucht. Und diese erscheint für viele Menschen heute aktueller denn je. Und so setzen sich gleich mehrere Songs auf dem Album mit diesen Fragen und Themen auseinander: „Home Is A Long Way Away“, „You Never Knew Yourself“, „Ahab“ oder „Die Spuren in denen du gehst“ (übrigens das einzige Lied mit deutschem Text und deshalb wohl ein besonderer Anspieltipp auf dem Album).

Was bei „Where I Lived, and What I Lived For“ im Vergleich zu den bisherigen, insbesondere älteren Veröffentlichungen beim Hören sofort auffällt, ist der deutlich betontere Indie-Charakter des Albums. Hier geht es direkter und rougher zur Sache als bei den Vorgängeralben. Ebenfalls erwähnenswert ist die Tatsache, dass – bis auf „Die Spuren in denen du gehst“ – alle Texte auf „Where I Lived, and What I Lived For“ auf Englisch sind. Boten die bisherigen Alben einen mehr oder weniger abwechslungsreichen textlichen Mix aus deutschen und englischen Lyrics (auf den ersten beiden Platten finden sich sogar zwei Lieder auf Französisch), so stand dieses Mal – ganz im Sinne des Hauptthemas des Albums – eine bewusste, absichtliche Reduzierung und Beschränkung auch in sprachlicher Hinsicht im Vordergrund. Im Zusammenspiel mit der ebenfalls reduzierten Instrumentierung (im Wesentlichen Gitarren, Schlagzeug, Bass und Gesang) entsteht so ein höchst kompaktes und dichtes Hörerlebnis, das man sowohl leise als auch aufgedreht und laut wunderbar anhören kann. 

Wollte man einzelne Stücke von „Where I Lived, and What I Lived For“ herauspicken, so würde die Wahl wahrscheinlich zuallererst die drei Single-Auskoppelungen fallen. Hat man diese schon gehört oder möchte man sich einen neuen, anderen Eindruck verschaffen, so böte sich das schon genannte „Die Spuren in denen du gehst“ an, welches alleine schon aufgrund seines deutschen Textes ein wenig aus dem Rahmen fällt. Produziert wurde „Where I Lived, And What I Lived For“ von Heiko Schulz, der auch auf den vorherigen Alben bereits für die technische Umsetzung der Ideen verantwortlich gezeichnet hat, und der für dieses Album zusätzlich auch den Bass beigetragen hat. 

 Trackliste:

  1. Every Word I Say (Is What I Believe)
  2. Another Truth
  3. Home Is A Long Way Away
  4. Where I Lived, And What I Lived For
  5. Trapped In The Dark
  6. Gyroscope
  7. Die Spuren in denen du gehst
  8. Ahab
  9. Side By Side
  10. You Never Knew Yourself

Produziert von Michael Weisshaupt & Heiko Schulz
Photo & Artwork: Michael Weisshaupt

© Michael Weisshaupt, 2021

„Where I Lived, And What I Lived For“ hören auf: