Der Besuch des Schakals

Auf einem Grashalm sitzt er breit.
In Flammen steht sein Hemd.
Im Kahn den blauen Fluß hinunter.
Dahin, wo ihn keiner kennt.

Wo ist der Sieger?
Wo, wo ist der Sieg?

Die Felder leuchten weiß und kalt.
Regen rollt durch mattes Haar.
Nachts ist er mit seinem Stern allein.
So, wie es schon immer war.

Wo ist der Sieger?
Wo, wo ist der Sieg?
Kalte Tränen.
Schöner Tod.

Nimm Deinen Spiegel aus Glas
und sieh‘ Dich nicht um.
Von Ferne tönt die wilde Klage.
Ein schwarzes Lamm stirbt stumm.

Kalte Tränen.
Schöner Tod.
Wo ist der Sieger?
Wo, wo ist der Sieg?

 

© Michael Weisshaupt, 2002