So fing alles an

Auf langen Krücken schief gebeugt.
Zog er endlos dahin.
Seine Haare klebten kalt vom Schweiß.
Seit Morgen ruht er nun im Wald.

Vom Rand der Erde kam er her.
Er, der er alle Sterne kannte.
Seine Füße liegen jetzt im Gras.
Nicht weit von dir, doch so fern.

Wie weit willst Du noch gehn?
Über Felder, die den Sommer trugen.
Wie lange bleibst Du hier noch so stehn?
In vollkommener Stille.

Einst saß er beim Feuerschein.
Doch seine Werke sind jetzt vollbracht.
Ein fader Regen zerriss den Himmel.
Gestorben ist dieser Tag in dunklem Rot.

Die Tage werden müder nun.
Wie der Mond, der in einer fernen Nacht versinkt.
Zeitlos starrt die schwarze Uhr.
Alles und jeder schweigt.

Wie weit willst Du noch gehn?
Über Felder, die den Sommer trugen.
Wie lange bleibst Du hier noch so stehn?
In vollkommener Stille.

 

© Michael Weisshaupt, 2004

 

„So fing alles an“ auf Soundcloud hören: