Siebzehn

Er schaut dir niemals ins Gesicht.
Selbst sich selber sieht er nicht.
Siebzehn.
Er malt seinen Schmerz an deine Wand.
Den Rest der ersten Liebe.
Zerfressene Hand.
In Grau und Blau.

Er kann das Meer vor sich nicht sehen.
Kann sein Lied nicht mehr verstehen.
Nur ein Rauschen.
Der Himmel frisst seine Wolken auf.
Erstickt in ewigem Lauf.
Tausend Jahre schon.

Leer! Ganz leer! Leer! Ganz leer!

Einsamkeit begrub ihn im Fluss.
Sein Garten am Meer.
Ein letzter Kuss.
Kühl und spät.
Viele Tage von hier ist zu weit.
Im Dunkeln weint einer zu zweit.
Vergiss es nie.

Leer! Ganz leer! Leer! Ganz leer!

Er schaut Dir niemals ins Gesicht.
Selbst sich selber sieht er nicht.
Siebzehn.

 

© Michael Weisshaupt, 2004

 

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