Meine Zeit

Die Tage vergehn‘ ohne Nacht und Morgen.
Ein Jahr verhallt im Raum.
Silbern weint der Mond.
Seine Träume schneiden meine Adern auf.

Oft stand ich hier an meinem Fenster.
Und sah voll Wut in die Einsamkeit.
Und wie sich in der Ferne das Land verirrt.
Der Weg sein Ziel verfehlt.

Wie lange schlepp ich mich durch die Nacht?
Wie lange schon?
Viel zu lange schon schlepp ich mich durch die Nacht.
Viel zu lange schon.
Wie lange schon?

Dein Schatten drehte sich auf dem Hügel.
Ich erhängte mich an deinem Mund.
Mein Glück ist mir wie Musik zeronnen.
Erdrückt vom schweren Abendrot.

Wie lange schlepp ich mich durch die Nacht?
Wie lange schon?
Viel zu lange schon schlepp ich mich durch die Nacht.
Viel zu lange schon.
Wie lange schon?

 

© Michael Weisshaupt, 2002

 

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