Auf Sicht (2015)

Auf Sicht Quadratisch HQAm Beginn der Arbeiten zu „Auf Sicht“ stand die Frage, was nach „Out of Season“ als Nächstes kommen sollte, wie die nächste Platte gestrickt sein sollte. Ob sie auch einem bestimmten Konzept folgen sollte oder  ob sie wie in der Regel üblich eine Zusammenstellung  von Liedern sein sollte, die mehr oder weniger lose miteinander verbunden wären. Es ist gar nicht so einfach, nach einem – zumindest für mich – ganz besonderen Album wie es „Out of Season“ war, den nächsten Schritt zu machen.

Das ist in meinem bescheidenen Rahmen wahrscheinlich nicht grundsätzlich anders als z.B. für R.E.M nach „Out of Time“, Nirvana nach „Nevermind“ oder Niels Frevert nach „Du kannst mich an der Ecke rauslassen“. Alles Platten, die für diese Künstler und Bands einen markanten Punkt in der Karriere bedeutet haben – vor allem von einem musikalischen Standpunkt aus betrachtet. Wandel oder weiter wie bisher? Wie gesagt, so ähnlich kam es mir nach „Out of Season“ im sehr sehr viel kleineren Maßstab auch vor. Wandel oder weiter wie bisher.

Beim Diskutieren dieser Frage mit Heiko Schulz entstanden quasi beiläufig – wie immer – Songs. Und irgendwie, ganz schnell, waren davon recht viele zusammen, so dass wir an einem bestimmten Punkt gesagt haben: „vergiss Konzepte und den ganzen gedanklichen Overload, geh ins Studio und spiel einfach die Songs ein“. Im Grunde ganz einfach. Und genau so haben wir es dann letztendlich auch gemacht. Aus den fast 25 Songideen haben wir 12 ausgewählt, die wir ausgearbeitet und weiterverfolgt haben und die es dann letztlich ins Studio und auf die Platte geschafft haben. Im Grunde ganz einfach. Man sollte aber nicht die vielen Stunden der Kleinarbeit, vor allem zwischen Mixing und Mastering , unter den Tisch fallen lassen, wo wir viel Zeit auf den Feinschliff der Lieder verwendet haben. Mehr als bei allen anderen Produktionen zuvor.

Schlussendlich sind wir mit dem Ergebnis wirklich sehr zufrieden! „Auf Sicht“ ist eine schöne Platte geworden. Mit dem einen oder anderen schönen Song und viel Vintage Vibe. Meine persönlichen Favoriten auf der Platte sind „Melancholy“ mit seinem einfachen, aber prägnanten Thema und den schönen Wurlitzer-Passagen und „Time to go“ mit seinem knackigen Bass und einem schönen, etwas üppigeren Mittelteil. Gleich danach kommen aber „Deine Liebe ist so still“ und „Die leeren Tage“, dessen letztendliche Struktur so nicht geplant war und die – fast wortwörtlich – so erst am Schneidetisch entstanden ist als wir die verschiedenen Songteile auseinandergenommen und neu zusammengesetzt haben. Ob die Platte für mich musikalisch gesehen einen Wandel darstellt oder ob sie eher einem „weiter wie bisher“ gleichkommt, mag ich Stand heute nicht sagen. Letztendlich reiht sie sich aber in die Liste ihrer vier Vorgänger-Platten ein und entwickelt damit etwas weiter, was 2002 mit „Disconnect“ begann hat und von ich nicht weiß, was als nächstes kommen wird. Wie immer.

 

Trackliste:

1. Melancholy

2. Time to go

3. Deine Liebe ist so still

4. Love will find a way

5. Die leeren Tage

6. Waiting

7. Auf Sicht

8. Tired and lost

9. Noah

10. Winternacht II

11. Something that’s faded away

12. Parachute

 

Produziert von Michael Weisshaupt & Heiko Schulz
Design, Bilder & Artwork: Sven Cichowicz

 

© Michael Weisshaupt, 2015

 

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